Endlich angekommen
3:50 Uhr klingelte unser Wecker und an diesem Tag wollten wir ausnahmsweise nicht noch einmal die Snooze Taste drücken. Kurz fertig machen, dann Sachen schnappen und es sollte los gehen, denn um 4:36 Uhr sollte unser Zug nach Chemnitz fahren, von wo aus wir weiter nach Leipzig und dann nach Frankfurt reisen wollten. Leider hat uns die Deutsche Bahn auch dieses Mal bewiesen wie unzuverlässig sie sein kann, denn unsere Bahn von Chemnitz nach Leipzig ist leider kurzfristig ausgefallen. Ein Glück, dass wir noch genügend Reserve eingeplant hatten, denn so konnte uns Moni (Richards Mutti) kurzerhand nach Leipzig fahren. Der Rest der Reise verlief dann ohne weitere Zwischenfälle und auch relativ entspannt ab, so dass wir wie geplant um 17:20 Uhr Ortszeit nach nur 7h Flug in Halifax den Flieger verließen.
Der Flughafen war relativ klein aber perfekt organisiert. So hatten wir in nur
30 Minuten unser Gepäck durch den Zoll und unsere Arbeitserlaubnis in den
Händen. Schon hier hatten wir den ersten Vorgeschmack auf die Freundlichkeit
der Kanadier bekommen. Nach kurzer Suche hatten wir dann auch schnell den Bus
in die Stadt finden können und konnten uns in Halifax gleich erstmal vom
amerikanischen Fast Food überzeugen. Müde aber sehr zufrieden über den
erfolgreichen Tag und noch berauscht vom Glück fielen wir ins Bett von unserem
Air BnB, denn gleich am nächsten Tag hatten wir den Termin zum Auto abholen.
8:30 Uhr haben
wir uns dann mit der Vermittlerin vor dem Zollgebäude getroffen. Diese gab uns
lediglich 3 Zettel und ein paar kurze Infos über den Ablauf beim Zoll – das
wars von ihr und weg war Sie auch. Aber auch hier lief wieder alles super
einfach und entspannt ab, so dass wir wieder einen Schritt weiterkamen und zum
Hafen fuhren um endlich das Auto in Empfang zu nehmen.
Schon am
Eingang zum Hafen fiel mir ein grüner T4 California mit spanischem
Nummernschild auf. Kurz darauf im Büro des Hafens kam dann ein Mann mit
Baskenmütze herein und ich konnte ihn direkt zu dem T4 zuordnen. „Hey, wie
geht’s und wie war deine Route“ hatte ich gefragt und wir kamen direkt ins
Gespräch. Er erzählte dann von seiner Reise von Argentinien bis Alaska und den
70.000 km dazwischen und ich fragte interessiert nach seinen Erlebnissen und
Schwierigkeiten. „You will do the same“ sagte er und in meinem Kopf plante ich
schon die Reise nach Südamerika. Die Stimme der Hafenmitarbeiterin rief mich
dann aber wieder in die Wirklichkeit, denn unser Auto war fertig und ich konnte
es endlich in Empfang nehmen und jetzt stand erstmal Kanada auf dem Programm.
Gleich auf dem
Parkplatz vor dem Hafen haben wir zuerst unsere ganzen Sachen sortiert, Taschen
ausgeräumt und alles so an Ort und Stelle gepackt, dass es losgehen kann. Es
war Mittag und wir hatten noch einiges auf der Agenda stehen, also ab zum
Supermarkt um Lebensmittel und Gas zu kaufen. Im Anschluss brauchten wir noch
einen Steckdosenadapter und eine SIM-Karte. Auch das ging relativ schnell so
stand als Letztes noch Tanken auf dem Plan bevor wir uns endlich einen
Schlafplatz suchen konnten.
Als wir von der Tankstelle los fuhren konnten wir noch gar nicht richtig
glauben was hier gerade passiert. Wir fahren mit unserem eigenen Camper in
Kanada herum und das nur ca. 24h nach unserem Aufbruch in Grießbach. Einfach
unglaublich und ich denke es wird eine Weile dauern bis wir das alles wirklich
realisieren können.
Aktuell stehen
wir mit unserem Auto direkt am Meer in der Bay of Fundy, dem Ort mit dem
größten Tidenhub Weltweit was in etwa 16m sind. Nach der anstrengenden Reise haben
wir hier erst einmal etwas entspannt und einfach in den Tag hingelebt. Wir
haben mit einigen Locals gequatscht, waren am Meer spazieren, haben eine
Zimtschnecke gemampft und dabei Tee getrunken, gelesen und einfach nur die
Aussicht genossen, bevor es morgen Richtung Prinz Edward Island weitergeht.
Wir hatten
überlegt vor unserem Job im Skigebiet noch ein Woofing einzulegen um unser
Englisch auf Stand zu bringen da wir aus der Zeit in NZ gelernt haben, dass
wenn man zu zweit reist unter Umständen nur wenig mit dem Locals in Verbindung
kommt. Aber nicht in Kanada, man wir ständig angesprochen und gefragt wo her
man kommt, was die Attraktionen in der Nähe sind und was sonst noch zu beachten
ist. Wenn das so weiter geht kommen wir schnell in Übung mit der Landessprache.
Liebe Grüße
Lisa und Richard (Text verfasst von Richard)
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