Plans come - Plans go

Nachdem wir letzten Sonntag ein ausgiebiges Training im Fitnessstudio des Community Centers in Truro genossen, gingen wir noch kurz in die Schwimmhalle und Sauna und fühlten uns danach wie neu geboren. Das ganze Spektakel gibt es für nur umgerechnet 6 Euro pro Person. Die Ausstattung solcher kommunalen Erholungszentren ist der Wahnsinn. Es gab noch eine Kletterwand, ein Eishockeyfeld, ein Café und Veranstaltungsstätten. Zu diesem Zeitpunkt schmiedeten wir noch den Plan am nächsten Tag nach Prince-Edward-Island (PEI) zu fahren. Jedoch hat uns die Bay of Fundy noch nicht so richtig losgelassen und PEI liegt nicht wirklich auf unserer Strecke Richtung Westen. Also ab zu unserem ersten Nationalpark, dem Fundy Nationalpark. Am Visitorcenter trafen wir lustigerweise ein älteres Pärchen aus Deutschland, welches Richard schon am Hafen in Halifax kennengelernt hat. Die beiden wollen ihren Sohn in Atlanta besuchen und die Panamericana Strecke fahren. Im Nationalpark waren wir endlich in unserem Element: Natur pur, Abenteuer und wandern. Zahlreiche Wasserfälle konnten wir bestaunen, sowie herrliche Buchten und Strände. Unsere Nacht verbrachten wir am Dennis Beach mit allerbesten Strandblick und einem romantischen Sonnenuntergang. Das Highlight war der größte Wasserfall des Nationalparks, Third Vault Falls. Der Wanderweg zum Wasserfall endete abrupt in einem Fluss und wir mussten noch etwas kraxeln um unser Ziel zu erreichen. Dort angekommen entledigten wir uns sofort unserer Kleidung und ab ins kühle Nass. Das war herrlich. Danach fuhren wir zum Lake Bennett picknickten und sprangen gleich nochmal ins kalte Wasser, denn wer weiß wann die nächste Dusche kommt. Am Abend schliefen wir in dem Ort mit der weltgrößten Axt (Nackawic)und tranken unser erstes kanadisches Bier, welches in der Region gebraut wurde. Auf dem weiteren Weg nach Quebec stoppten wir an den Grand Falls, die 3. größten Wasserfälle Nordamerikas. Dort machten wir einen Spaziergang und nutzten ausgiebig das Internet der Touristeninformation. Wir verließen die Provinz New Brunswick und landeten in Quebec. Hier waren wir begeistert vom Indian Summer, unendliche Weiten mit buntgefärbten Bäumen. Das kann man fotografisch gar nicht so festhalten, sondern muss man mit eignen Augen gesehen haben. Verrückt ist es jedoch, dass hier wirklich alles nur auf französisch ist und nur sehr wenige Menschen englisch sprechen und verstehen. Übernachtet haben wir wie immer frei an einem süßen Fluss und am Abend machten wir ein Lagerfeuer. Wir fühlen uns eigentlich immer sehr sicher nachts im Bus, jedoch kam in der Dunkelheit ein Auto auf den Platz gerast und stellte sich etwas abseits. Auf einmal hörten wir wie jemand wie verrückt Holz hackte. Richard war ganz entspannt draußen an seinem Feuer und fragte sich irgendwann wo ich steckte. Nun ja, ich habe zu viele Thriller gelesen, denn ich hing am Fenster und beobachtete den Fremden. Als ich dann sah, dass es der Mann war, der vorher noch aus seinem Kajak gewunken hat, war ich dann auch endlich beruhigt. Am darauffolgenden Tag machten wir einen Ausflug zum Parc National du Bic. Wieder konnten wir eine tolle Küstenwanderung genießen und uns nicht sattsehen an der Schönheit der Natur. Nun brauchten wir auch mal einen „Haushaltstag“ und konnten keinen besseren Ort dafür finden als Montmagny. Wäsche waschen und trocknen für 3 Dollar, Toilette reinigen, einkaufen und weiter Richtung Quebec-City. Am 7. Oktober besuchten wir den UCI-Downhill-Worldcup. Das war ein sehr besonderes Ereignis, mit einer mega Stimmung, da Jackson Goldstone (ein Kanadier) das Rennen gewann. Unsere deutsche Vertreterin Nina Hoffmann belegte Platz 2. Das Event war kostenlos und wir fuhren mit einem von den typisch gelben Schulbussen vom Parkplatz zur Veranstaltung. Wir schlenderten durch das Fahrerlager und fieberten am Ende richtig mit. Es war ein sehr gelungener Tag. Gestern gab es für mich einen tollen Geburtstagskuchen, liebe Gratulanten und wir fuhren nach Montreal um den Tag dort zu verbringen (dazu beim nächsten mal mehr). Ein ursprünglicher Plan war, dass wir die Tage mit dem öffentlichen Bus nach New York fahren. Da wir unser Auto aber nicht allein in Kanada lassen dürfen und uns der Aufwand zu groß ist,  bleiben wir nun grob auf unserer Route nach Westen.

 

Liebe Grüße Lisa und Richard (Text verfasst von Lisa)



Abendbrot am Dennis Beach


Richard auf der weltgrößten Axt




Grand Falls



Ein typischer Schulbus


Übernachten am St. Lorenz Strom


Überragende Stimmung beim Downhill-Worldcup



Ausblick auf Point Wolf


Third Vault Falls


Parc National du Bic


Stellplatz am Fluss (Lisa´s Gruselplatz)


Baden im Lake Bennett


Kochen im Bus (es gab Kürbis)


Halloweendeko 


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