Grizzly, Elch und Co.

Angekommen auf dem Banff Campground, fuhren wir mit dem kostenlosen Shuttle in die Innenstadt, hier war ganz schön was los. Wir schlemmten wieder einmal wie die Könige in einem Café und liefen durch die Straßen. Zurück am Campingplatz duschten wir endlich mal wieder und plötzlich fing es an zu schneien, Mitte Juni! Wir suchten online wo wir zu Abend essen konnten, da wir danach noch auf das schon lange geplante Konzert wollten und auch einfach keine Lust hatten etwas zu kochen. Sehr ungeplant sind wir dann in einem der nobelsten Restaurants, etwas außerhalb der Stadt, gelandet. Der Service war hervorragend, aber wir waren etwas überfordert von den Gerichten und den Preisen. Am Ende war es uns dann Pups-egal und es gab für jeden noch ein Dessert. Was soll der Geiz? In einem kleinen Pub in Banff konnten wir dann das Konzert von Authority Zero und zwei weiteren Bands vollkommen genießen und hatten einen perfekten Abend.

Am nächsten Tag parkten wir unser Auto am Lake Louise Skigebiet und fuhren mit dem Shuttle und dem lustigsten Busfahrer zum Moraine Lake. Das Highlight an diesem Tag war eine Grizzlybär-Beobachtung. Am sehr gut besuchten Shuttleparkplatz fraß der große dicke Bär entspannt sein Gras und alle Menschen schauten ihm zu und fotografierten ihn. Der Bär war dabei sehr nah und manche konnten auch nicht genug bekommen und gingen noch näher an ihn heran. Der arme junge Mann von Parks Canada versuchte die Leute so gut es ging zurückzuhalten. Plötzlich kam ein Auto, stoppte und eine junge Frau stieg aus, schrie erstmal alle kurz zurecht und lief dann mit ihrem Gummigeschoss Richtung Bär und feuerte ein paar Mal ab, bis er in den Wald verschwand. Der Problembär kam kurze Zeit später wieder zurück, aber dann kam auch schon unser Shuttle.

Im Jasper Nationalpark fuhren wir den wunderschönen Icefield Parksway und hatten die allerbesten Aussichten auf die Rockies. Die Fahrt war eines von Richards Kanada Highlights. Am Columbia Icefield Center beobachten wir eine Herde Dickhornschafe und schauten uns von weiten die Gletscher an. Am Nachmittag kamen wir an einem entspannten hübschen Nationalparkcampingplatz an und wollten einfach mal etwas Ruhe, lesen, Feuer machen und die Eindrücke verarbeiten. Am Eingang des Campingplatzes war jedoch ein Pick-Up mit Wohnanhänger und er schien gar nicht zurecht zu kommen. Richard hackte nach ob er helfen kann und der Mann war sehr dankbar, denn er wollte aus dem viel zu kleinen Stellplatz rausfahren und war nicht fähig das Gefährt zu manövrieren. Er blieb überall hängen und es knallte und rumste. Richard entfernte dann ein Straßenschild und so klappte es. Dem Fahrer war es etwas peinlich. Er erzählte uns dann, dass seine Frau das sonst immer macht und er bei der Bahn gearbeitet hat und auf Schienen das nicht so schwer ist. Wir haben sehr gelacht, vor Allem weil ein Ast in seinem Wohnhänger steckte und es aussah wie ein Einhorn.

Auf dem Weg zum Maligne Lake, zu welchem wir recht früh aufgebrochen sind, haben wir 13 Rehe/Hirsche getroffen und zwei Schwarzbären. Überall wo man hinschaute Tiere am Straßenrand. Wir absolvierten eine Wanderung mit einem Blick über den Lake und haben am Aussichtspunkt überlegt, welcher von diesen ganzen Bergseen, die wir bisher angeschaut haben uns am besten gefallen hat. Zu dem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass wir unseren Favoritensee erst zwei Tage später sehen werden.

Richard wollte schon wieder auf eine Wanderung mit Zeltübernachtung aufbrechen. Er war richtig angetan vom Mount Robsen, dem höchsten Berg der kanadischen Rockies. Ich war aber müde und kaputt von all den Menschen im Nationalpark und den ganzen Eindrücken. So beschlossen wir einen „Urlaubstag“ einzulegen und fuhren zu einer ruhigen Recreation Site. Überschwänglich wurden wir dort von Jen und ihrem Hund Moustache begrüßt. Sie erzählte uns, dass sie im Yukon wohnt und hat uns lieberweise eine Liste mit Tipps geschrieben. Am nächsten Tag hatten wir den Platz ganz für uns und es fühlte sich an wie der erste Tag im Sommer. Endlich ist er da!

Am Folgetag ging es dann wieder auf den Trail und wir wanderten den Berg Lake Trail am Mount Robsen. Leider kann man nur einen Teil des gesamten Weges wandern, da der Rest neu hergerichtet werden muss, weil er durch Wetterbedingungen zerstört wurde. Der Kinney Lake liegt 7 km auf dem Trail und ist einfach nur schön. Der ganze Weg, war ein Wühlfühlweg mit bestem Wetter und tollem Panorama. Am Whitehorn Campground ist das Ende und dort nächtigten wir. Wir waren ganz allein und uns besuchte ein Stachelschwein am Cookingshelter. Die Nacht war nicht die Beste, ich hatte Magenschmerzen aus der Hölle (hab ungefiltert aus dem Fluss getrunken) und Richard hat etwas gefroren. Es donnerte und regnete aber sehr romantisch.

Zurück am Visitor Center, checkten wir das Internet, da im Gebiet nirgendwo Empfang ist. Was ein Timing, denn unsere belgischen Freunde Ilka und Dries (Kollegen aus Manning) sind in Prince George, wo wir eh hinfahren wollten und so konnten wir uns direkt zum Abendessen verabreden. Es war Balsam für die Seele mit den Zweien den Abend zu verbringen. Wir zwei sind 24/7 zusammen, was wunderschön ist, aber man ist froh, wenn man auch mal wieder mit anderen Menschen sprechen und Spaß haben kann.

Endlich ging es weiter in den Norden, wir hatten so Bock! Wir sind in Fort St. John auf den Alaska Highway gefahren und 1300 km später hier in Whitehorse gelandet. Wir haben uns dafür fünf Tage Zeit gelassen und einfach mal jeden Tag Bären, Biber, Hirsche, Hasen, Elche, Bergschafe oder auch Bisons gesehen. Wir lieben Kanada so sehr für diesen Fakt, dass man so viele wilde Tiere sehen kann. Einfach eine der schönsten Erfahrungen hier.

Heute haben wir ein bisschen unser Yukon/Alaska Abenteuer geplant und davon berichten wir euch nächstes Mal.

Liebe Grüße und Stay Safe Richard und Lisa (verfasst von Lisa)


Er genießt das Leben


Ein schöner Tag im Camp



Backcountry Abwaschstation (Wasser holt man aus dem Fluss)

Backcountry Trenntoilette
Für uns Luxus, da sonst überall nur Plumpsklos sind

Die Schränke sind auch Backcountry, um das Essen Bärensicher zu verstauen, 
ansonsten ist man nicht sicher im Zelt. Sogar die Kleidung die man beim Kochen anhatte wird darin verstaut.

Backcountry Cooking Shelter

Hier sind wir hochgekraxelt um auf den Muncho Lake zu blicken

Badespaß am Smith River Fall

Schilderwald am Watson Lake
1942 wurde das erste Schild angebracht von einem Soldaten der Heimweh hatte



Moraine Lake

Der Problembär vom Moraine Lake


Icefield Parkway

Hilfe, das Dickhornsheep kommt auf mich zugerannt

Maligne Lake

Der höchste Berg der Kanadischen Rockies, Mt. Robsen

Pause am See

Unser Favoritensee, Kinney Lake

Es regnete am Heart Lake auf unseren Weg Nordwärts,
aber waren trotzdem schwimmen

Elchkuh und Kalb auf unserem Weg zu den Liard Hot Springs

Das Wetter im Norden ist Super und wir sind Happy 


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